Teneriffa zwischen Kolonialzeit und Moderne
Machtspiele der Entdecker...
Teneriffas strategische Lage und Naturschönheiten machten die Insel zum Spielball politischer Intentionen. Eintausend Jahre nach den Phöniziern zeigte auch das Römische Weltreich um das Jahr 100 nach der Zeitenwende Interesse an Teneriffa. Dies ist durch Schriften des römischen Geschichtsschreibers Ptolemäus belegt. Piraten und Seefahrer in Diensten Englands, Hollands, Frankreichs sowie die iberischen Machthaber in Portugal und Spanien wollten die Machtansprüche europäischer Königshäuser auf das Territorium der Kanaren durchsetzen.
Bekannt ist das zähe Ringen der Ureinwohner Teneriffas um Eigenständigkeit, u.a. in der Schlacht bei La Matanza. Hier errungen die Guanchen einen legendären Sieg gegen die spanischen Eroberer. Die Widerstandsfähigkeit der Einwohner Teneriffas verdeutlicht auch die als "Tiger" genannte Kanone in Santa Cruz. Durch diese Waffe verlor der bekannte englischen Flottenadmiral Lord Nelson beim Versuch, die bereits spanisch besetzte Insel für die britische Krone zu erobern, einen Arm.
Kolonialisierung
Trotz aller Gegenwehr wurde Teneriffa ab 1495 Kolonialgebiet der Spanier. Es kam zur Christianisierung der Guanchen sowie zum langsamen Aussterben der Ureinwohner. Von der Schönheit der Insel waren wohl alle Eroberer begeistert. Aber sie nutzten die Insel vor allem als Handelsplatz, auch für den Transport von Sklaven. Schliesslich wird die Insel auch in den Logbüchern historischer Entdeckungsreisender genannt. Kolumbus schilderte einen Vulkanausbruch des Teide, welchen er aus der Ferne auf seiner Entdeckungsreise nach Amerika erlebte. Auch der deutsche Naturforscher Alexander von Humboldt besuchte die "Insel des ewigen Frühlings" während einer seiner Expeditionen. Er pries deren faszinierende Naturschönheiten.
Geschätzter Handelspartner in der Gegenwart
Trotz eigener Verwaltung gehört Teneriffa heute zum Hoheitsgebiet Spaniens. Seit den 1960er Jahren entwickelte sich die grösste Insel des kanarischen Archipels zu einem der weltweit beliebtesten Reiseziele mit Unterkünften jeglicher Art, vom Luxushotel bis hin zu privaten Ferienwohnungen oder Ferienfincas. Während die Gewinnung roten Farbstoffs für die Kosmetikindustrie aus einer Lausart heute kaum mehr eine Rolle im Handel der Insel spielt, exportiert man gegenwärtig grosse Mengen von Bananen, Gemüse sowie exotischen Blumen von der Insel in viele Länder. Die in grosse Tiefen abfallenden Häfen der Insel im Ozean erlauben einen regen Frachtschiffverkehr. Ausserdem steht die Insel für ökologische Projekte unter Nutzung alternativer Energien sowie für futuristische Bauvorhaben. Teneriffa ist ebenso für schillernde Kunstszene bekannt. Zunehmend werden die delikaten, sonnenverwöhnten Teneriffa-Weine mit eigenem Qualitätssiegel zum nachgefragten Luxusgut in aller Welt.