Die Höhlenwohnungen der Guanchen auf Teneriffa
Höhlenwohnungen – eine Besonderheit der Canarios. Die Ureinwohner Teneriffas, die Guachen, schlugen Höhlen in harte Felsen, um Wohnmöglichkeiten daraus zu machen.
Heutzutage kann sich fast niemand vorstellen, in einer Höhle zu wohnen - ganz im Dunkeln, ohne richtigen Lichteinfall und im Felsen direkt integriert.
Ist das aber wirklich so? Höhlenwohnungen haben auch ihre guten Seiten! Im Sommer immer kühl und mit sehr viel Charme, bieten solche Unterkünfte ein Erlebnis der besonderen Art.
Auf den Spuren der Geschichte
Die Ureinwohner Teneriffas, die Guanchen, bevölkerten die kanarischen Inseln bis zur Eroberung durch die Spanier im 15. Jahrhundert. Sie lebten in einer Art steinzeitlichen Kultur und betrieben hauptsächlich Viehzucht und Ackerbau.
Sie hatten keine Kenntnis vom Schiffbau, ebenso wenig wie von der Metallverarbeitung. Die Guanchen schufen Berghöhlen, um in diesen zu wohnen und ihre Vorräte dort zu lagern.
Entgegen jedes Vorurteils waren die Ureinwohner Teneriffas bereits zivilisiert. Sie waren in Stämmen mit hierarchischen Strukturen organisiert. Das Leben war vollkommen strukturiert.
In der Natur lebten Ihre Götter. Besonders im heiligen Berg der Guanchen, dem Teide, wohnte der „Guayota“, der die Ureinwohner durch Vulkanausbrüche folterte. Die Wohnungen der "Altkanaren" waren jedoch immer gut gegen Naturkatastrophen geschützt, egal wie sauer "Guayota" wurde. Weder Sturm, Erdbeben noch Feuer konnten ihnen etwas anhaben.
Durch die Eroberung Teneriffas durch die Spanier wurden die Kultur und die Traditionen der Ureinwohner so gut wie ausgerottet. Viele der Guanchen starben bei diesem Ereignis. Die restlichen wurden versklavt. Nur wenige Zeugnisse ihres Lebens können heute noch bewundert werden. Hierzu zählen nach historischen Artefakten auch ihre Behausungen, die Höhlenwohnungen, die noch heute zum Teil erhalten sind. Auf den gesamten Kanaren können die einzigartigen Unterkünfte bewundert werden.
Das schönste Höhlendorf – Chinamada
Mitten im Anagagebirge, abgeschieden vom Tourismus, liegt das einzigartige, noch bevölkerte Höhlendorf Chinamada auf Teneriffa. Die Wohnhöhlen mit ihren weißen Fassaden und hervorstechenden bunten Türen wurden direkt in den Stein gehauen. Mittlerweile ragen die Fassade und die Dächer etwas vor der Felswand hervor, jedoch sind die direkten Räume mitten im Felsen.
Das übrige Landschaftsbild wird durch die Terassenbauweise geprägt, die landwirtschaftlich genutzt werden.
Hier lässt sich hervorragend die steinzeitliche Kultur der Ureinwohner Teneriffas noch erkennen. Geschichte wird hier wiederbelebt.
Falls Sie einen Ausflug in das Anagagebirge während Ihres Urlaubs einplanen, sollten Sie einen Abstecher zu dem Höhlendorf einplanen. Es gibt einen interessanten Wanderweg von ca. 4 Kilometer Länge, der von Punta de Hidalgo in das Anagagebirge führt. Nach ca. 4 Stunden erreichen Sie das Höhlendorf Chinamada.
Bereits im ersten Haus des Dorfes, dem Rasthaus „La Cueva“, können Sie eine erste Vorstellung von den Höhlenbehausungen erhalten. Das Restaurant ist ebenso wie die übrigen Wohnungen direkt in den Felsen geschlagen. Unbewohnte Häuser können von Touristen besichtigt werden.
Man fühlt sich in eine andere Zeit zurück versetzt. Die Vergangenheit ist hier allgegenwärtig. Die Haupteinnahmequelle der Einwohner Chinamadas ist der Ackerbau, wie ihn bereits ihre Vorfahren betrieben haben. Der Esel als Arbeitstier nimmt immer noch eine wichtige Stellung ein. Viele Bewohner beherbergt das Dorf zwar nicht mehr, jedoch kann man als Besucher, die Kultur der Guachen, der Ureinwohner Teneriffas, nachvollziehen und erleben.
Bitte beachten Sie, dass eine Wanderung in das Anagagebirge zum Höhlendorf Chinamada nicht planlos durchgeführt werden sollte. Sie sollten trittsicher sein und eine gute Kondition mitbringen. Falls Sie einen Ortskundigen mitnehmen möchten, können kenntnisreiche Bergführer angeheuert werden. Diese Wanderung ist ein spezieller Tipp für alle Teneriffa – Besucher.
Ein Urlaub der etwas anderen Art…
Möchten Sie die Kultur Teneriffas erforschen? Die Besichtigung eines solchen Höhlendorfes bietet Ihnen eine hervorragende Möglichkeit hierzu! Eine noch bessere Möglichkeit ergibt sich, wenn Sie in einer Höhlenwohnung leben...
Für Touristen eröffnet sich die Möglichkeit, einen Urlaub der etwas anderen Art zu verbringen. Fernab von jeglichen Massentourismus gibt es z. B. in Arico.
Die uralten, originalen Höhlenbehausungen wurden renoviert, saniert und teilweise durch zusätzliche Bauten erweitert. Mit einem traumhaften Blick aufs Meer kann jeder Urlauber die Ruhe und Einzigartigkeit des außergewöhnlichen Ferienhauses genießen. Natürlich finden Sie trotz des Alters der Wohnungen jeglichen Komfort, den Sie in Ihrem Urlaub genießen möchten. Von der Ausstattung her ähneln diese Unterkünfte jeder anderen Unterkunft auf Teneriffa.
Es gibt sehr viele Vorteile, die sich ergeben, wenn man den Urlaub in einer Höhlenwohnung verbringt. Das Klima innerhalb ist sehr angenehm, besonders im Sommer bleibt es immer angenehm kühl. Im Winter kühlen die Wohnungen jedoch nicht richtig aus, sondern behalten eine ungefähre Temperatur von 19 Grad bei. Im Gegensatz zu vergangener Zeit wurden in die Behausungen Fenster eingebaut, so dass es auch Tageslicht in den Wohnungen gibt. Auch fließend Wasser wurde nachgerüstet. Eine Unterkunft mit allen Annehmlichkeiten. Begeben Sie sich auf Entdeckungsreise und erforschen sie die Lebensweise der Guanchen. Unterstützen Sie den Erhalt dieses einzigartigen Wohnstils und erleben Sie dieses einzigartige Gefühl des Besonderen, kombiniert mit modernem Leben.