Wellenreiten & Surfen auf Teneriffa | die besten Surfspots
Das Wellenreiten habe ich schnellstmöglich auf der Insel begonnen. Nachdem ich es in Australien damals ausprobiert hatte, wollte ich unbedingt wieder anfangen und mich auch verbessern. Die letzte Praktikantin hatte bereits Kontakt zu einer Surfschule in Playa Las Americas. Dieser ist einer der besten Strände zum Wellenreiten / Surfen zu lernen und es gibt dort mehrere Surfschulen. Von unserer Finca fährt man mit dem Auto ca. 25 Minuten. Direkt in der ersten Woche nahm ich meine erste Surfstunde bei der Surfschule Ocean Life und war direkt wieder begeistert. Nach und nach nahm ich mehrere Stunden bei verschiedenen „Instructors“ und konnte nach einiger Zeit nicht nur die bereits gebrochenen Wellen, sondern auch die noch brechenden Wellen nehmen.
Das Surfen beginnt man auf einem Softboard, meist in der Größe 8,0. Diese sind recht groß, breit und etwas schwerer, durch das Material treiben sie einfach auf dem Wasser und sind perfekt für Anfänger. Umso breiter das Board, desto mehr Stabilität. Es kommt auch ein wenig auf die Körpergröße an. Ich habe in den Kursen lieber ein 7,6er Softboard genutzt (ich bin 1,72m groß).
Die Schule stellt neben den Boards auch einen Neoprenanzug und Surf-Schuhe, da es im Wasser viele Felsen, durch den Vulkanstein gibt. Sonnencreme darf man, gerade im Gesicht, auch nicht vergessen. Wenn man länger vor Ort ist kann man auch gut Surf-Stunden-Pakete buchen und neben Gruppenstunden auch Privat-Stunden nehmen. Diese haben mir gerade zum Ende der Surfstunden hin noch einmal sehr geholfen und mir viel Sicherheit gebracht nachher allein ins Wasser zu gehen.
Nachdem ich dann einige Male allein oder mit Freunden mit einem ausgeliehenen Board im Wasser war, entschloss ich mich mein eigenes Board zu kaufen, da dies eindeutig kostengünstiger war. Da ich in den Stunden mit dem Softboard in Größe 7,6 so gut zurechtkam, begab ich mich also auf die Suche nach einem Surfbrett. Genau gegenüber der Surfschule gibt es einen Secondhandladen, welcher alles rund ums Surfen und Skaten verkauft. Leider sind Softboards, gerade in 7,6, gebraucht schwer zu finden.
Nachdem ich in ganz Las Americas nicht fündig geworden bin, begab ich mich nach El Médano. Dort gibt es auch viele Surfshops und auch Surfschulen. Leider gab es dort auch kein gebrauchtes Board in der Größe. Ich fand jedoch ein Neues für einen recht günstigen Preis (250€) im Gozilla Surf Shop. Es war ein echt krasses Gefühl mein erstes eigenes Board zu haben. Zusätzlich wurde ich oft auf die schöne Optik des Boards angesprochen. Die nächste Challenge war das Board in mein Auto zu bekommen, man musste erst einmal herausfinden, wie es am besten passt. Tipp: den Beifahrersitz in Liegeposition bringen und das Board vom Kofferraum aus durchschieben.
Mit diesem Board hatte ich mit die beste Zeit im Wasser, ich war fast täglich am surfen nach der Arbeit und sah dadurch schnelle Erfolge. Bald konnte ich die Wellen gezielt abpassen und auch schon ein wenig lenken.
Einen Neoprenanzug habe ich mir auch zugelegt. Sogar die Surfschule selber hat gebrauchte Wetsuits. Ich kaufte dort einen Anzug für nur 35 Euro von der Marke Olaian. Da ich viel Geld in das Board gesteckt hatte bevorzugte ich hier etwas Einfaches und Günstiges.
Als ich nach 2 Monaten hören, dass eine meiner Freundinnen praktisch genau mein Board suchte, überlegte ich mir es an sie zu verkaufen. Natürlich wollte ich dann ein neues Board. Ich hatte die Chance ein Board mit Litern an der Surfschule auszuprobieren und entschloss mich schließlich dieses zu kaufen. Für mich ist es mit meinem jetzigen Board ein anderes Gefühl beim Surfen. Das Softboard gab viel Sicherheit und Stabilität, auch durch die Wellen kam man schneller und einfacher.
Aber ich nahm die Herausforderung an. Nun habe ich ein Board von der Marke Moodi, in der Größe 7,4. Da das Material und die Oberfläche anders sind braucht man hier viel Wachs auf dem Board, um nicht wegzurutschen. Das Paddeln braucht mehr Kraft und viel Übung, man muss sich erst an das neue Board gewöhnen. Aber nach und nach wurde es immer besser.
Mein Ziel war erreicht: Kein Softboard mehr zu surfen. Ich beschreibe das Gefühl auf dem Board immer so: Auf dem Softboard hatte ich das Gefühl, das Board hat die Kontrolle (was am Anfang auch gut ist) und mit diesem Board habe ich das Gefühl, ich habe die Kontrolle über das Board. Ich bin jetzt schon etwas traurig es bald verkaufen zu müssen. Das Board ist mir sehr ans Herz gewachsen, da ich mir mit damit einen kleinen Traum erfüllen konnte.
Ich habe hauptsächlich in Playa las Americas gesurft, gerade will ich mein Board dort in der Surfschule praktisch zur Untermiete abstellen konnte und es nicht immer mit dem Auto transportieren musste. Trotzdem habe ich mein Board einmal mit nach Bajamar genommen. Dies ist ein schöner Spot im Norden nahe dem Anaga-Gebirge. Leider war ich an einem Tag mit schlechten Wellen dort und konnte nicht wirklich surfen, aber schon allein dort im Wasser zu sein war echt toll. Die Natur dort ist atemberaubend. Das Surfen dort soll jedoch sehr anspruchsvoll sein, deshalb würde ich empfehlen nur dort zu surfen, wenn ihr wirklich schon sicher seid. Auch Benijo soll ein schöner Surferstrand im Norden sein. Auch dieser ist am Anaga-Gebirge. Dort möchte ich gerne noch hin. Ebenso kann man in El Médano surfen. Dort sind die Wellen aber natürlich vom Wind geprägt und von daher sind dort eher die Windsurfer und Kiter zu sehen. Das jährliche Wave Performance findet zum Beispiel in El Medano im Süden von Teneriffa statt.
Auch der Strand Playa Grande in der Nähe von Poris de Abona wurde mir empfohlen, ebenso wie der Strand Playa del Socorro in der Nähe von Puerto de la Cruz an der Nordküste von Teneriffa. Ich hoffe ich kann noch so viele Surfspots wie möglich ausprobieren, bevor ich die Insel verlasse. Mein Borad und meinen Wetsuit werde ich am letzten Tag verkaufen und habe sogar schon Leute gefunden, die beides gerne kaufen möchten.
Insgesamt kann ich nur empfehlen das Wellenreiten einmal auszuprobieren und was ganz wichtig ist: nicht aufgeben oder sich deprimieren lassen. Es heißt nur üben, üben, üben, wie in so vielen Dingen und auf einmal klappts.