Puerto de Garachico - das Tor zur kanarischen Welt
Etwas mehr als drei Jahrhunderte nach dem verheerenden Vulkanausbruch im Jahr 1706, als Garachico fast vollständig zerstört wurde, hat es im Mai endlich einen neuen Hafen bekommen.
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Ein Blick zurück
Bis zu besagtem Vulkanausbruch galt der Puerto de Garachico als das Tor der Kanaren zur Welt. Von hier aus wurde Handel mit Europa, Afrika und Amerika betrieben. Doch die herabfließende Lava zerstörte den florierenden Hafen und zwang die bis dato recht wohlhabende Bevölkerung in die weitaus weniger lukrative Landwirtschaft. Erst ab den 1920er Jahren wurde der Hafen mehr schlecht als recht wieder für Fischerboote und kleine Versorgungsschiffe, die zwischen den Kanarischen Inseln verkehrten, geöffnet. Doch zu dem Zeitpunkt hatte die heutige Inselhauptstadt Santa Cruz de Tenerife mit ihrem Hafen längst die Hauptrolle im internationalen Schiffsverkehr und –handel übernommen.
Aus der Hoffnung wurde Ernst
Im Jahr 1980 keimte erstmals die Hoffnung auf einen neuen Hafen für Garachico auf, als die Nachbarinsel La Palma den Wunsch nach einer Schiffsverbindung mit dem Norden Teneriffas äußerte. Das Projekt wurde verabschiedet, ein Konsortium formierte sich und schließlich wurde mit dem Bau des neuen Puerto de Garachico begonnen, welcher nun 306 Jahre nach seiner Zerstörung feierlich eröffnet wurde.
In keinem anderen Hafen wurden so viele Betonwürfel verarbeitet wie in Garachico, immerhin stolze 1.700 Stück. Zudem gibt es einen 600 Meter langen vorgelagerten Schutzwall und eine Mauer, die den Hafen und die darin ankernden Boote vor der Kraft hoher Wellen schützen sollen.
Flanierwege wurden integriert und früher oder später sollen hier auch noch Restaurants und Geschäfte dem Hafen von Garachico weiteres Leben einhauchen. Insgesamt finden hier 150 Sportboote und 70 Fischerboote Platz. Der Bau hat wider erwartend zwei Millionen Euro weniger gekostet als zunächst im Budget veranschlagt war – auch das soll es heutzutage noch geben.
Bei der Einweihung des Hafens waren kanarische, spanische und europäische Politiker ebenso zu Gast wie die Hafenbehörde, ein Hotelierverband und natürlich Anwohner der Region. Vielen Menschen wurde in den vielen Reden gedankt, insbesondere aber dem kürzlich verschiedenen Ricardo Sánchez, der den Hafen von Garachico geplant und entworfen hat.
Der Hafen soll nun die Wirtschaft ankurbeln, Arbeitsplätze schaffen und Wohlstand bringen. Der Präsident der Kanaren Paulino Rivero sagte: „Die Einweihung des Puerto de Garachico ist ein Funke der Hoffnung in einer wirtschaftlich schweren Zeit.“ Bleibt zu hoffen, dass sich die Hoffnungen der Menschen im Norden von Teneriffa erfüllen und sich die, mit dem Hafen verbundenen, Träume in der Realität umsetzen lassen.
Weitere Bauvorhaben folgen
Der Bau eines Hafens für Garachico ist aber nicht das einzige bauliche Großprojekt für den Norden Teneriffas: Im Juni wurde der Bau des ersten Teils eines Nordkrankenhauses in Icod de los Vinos mit den externen Arztpraxen und der Notaufnahme begonnen. 2013 soll dann das eigentliche Krankenhaus folgen. Auch der Ausbau des Inselrings kommt gut voran, dieser soll den weitestgehend isolierten Nordwesten von Teneriffa mit der restlichen Insel verbinden und dadurch die Abwanderung v. a. der jüngeren Bewohner verhindern. Auch das ist ein großes und kostspieliges Vorhaben, dem man nur die Daumen drücken kann.
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