Kanarische Seife
Handgemachte Naturseife mit regionalen Inhaltsstoffen:
Die Seifenherstellung ist beinahe so alt wie die Geschichte der Menschheit selbst: Es heißt, bereits die Sumerer – über tausend Jahre vor Christi Geburt – sollen Pflanzenasche mit Ölen vermengt und erkannt haben, dass die entstandene Paste reinigende Eigenschaften besitzt. Erst im 7. Jahrhundert kamen die Araber auf die Idee, den Ölen Lauge beizumischen und die Emulsion aufzukochen, das Grundprinzip der Seifenproduktion heute.
Die Kanaren, vor allem die Insel Teneriffa, bieten eine ganze Menge möglicher Inhaltsstoffe, die sich wunderbar in Seife verarbeiten lassen:
Aloe Vera und Ziegenmilch für die feuchtigkeitsarme, irritierte Haut, Palmhonig (Miel de Palma), der desinfizierend und keimtötend wirkt, reichhaltige Avocadocreme, Ton- und Vulkanerde mit feiner Körnung als tiefenreinigende Peelingzusätze, Olivenöl, sattgrüne Kräuter wie Salbei, Minze, und Petersilie, oder vitalisierende Zitrusnoten.
Auch grobes Meersalz wird gerne in der Seifenherstellung verwendet – es reinigt, desinfiziert, peelt, beruhigt und pflegt die Haut.
Zeitintensive Herstellung als Qualitätsmerkmal
Qualitativ hochwertige, handgemachte Seife (häufig aus rein pflanzlichen und naturreinen Rohstoffen) ist sehr zeitintensiv in der Herstellung und dementsprechend auch wesentlich teurer als handelsübliche Kernseife, die man schon für ein paar Cents in der Drogerie um die Ecke kaufen kann.
Zuerst werden gehärtetes Palm-, oder Kokosfett, Bienenwachs, Shea-, Kakaobutter oder andere feste Fette, sowie eventuell ein Teil flüssiger Öle (beispielsweise Oliven-, Mandelöl) bei sanfter Hitze zum Schmelzen gebracht. Dazu kommen dann nach und nach Natronlauge, sowie pflegende Inhaltsstoffe wie Milch, oder ätherische Öle.
Die cremig gewordene Seifenmasse füllt man dann in eine Form, deckt sie ab und stellt sie an einen geschützten Platz, wo sie bis zu 8 Wochen „reifen“ muss, damit der Verseifungsprozess sich vollzieht und die Seife aushärtet.
Erst nach dieser Zeit kann das fertige Produkt zum Waschen genutzt werden. Die meisten Seifen werden milder und haltbarer, je länger man sie lagert, d.h. sie verbrauchen sich nicht so schnell wie "jüngere" Seife.
Wer Interesse an derart selbstgemachten Seifen aus typisch kanarischen Inhaltsstoffen hat, aber den Arbeitsaufwand scheut, der kann beispielsweise auf dem Mercado Municipal in Puerto de La Cruz, der immer samstags stattfindet, fertige Seifenstücke kaufen. Eine einzigartige Geschenkidee sind die mit Blütenblättern, Kräutern und Gewürzen dekorierten Seifen allemal.