Auf Entdeckungstour durch den Teide Nationalpark
Wohin? - Hoch!
Der beste Weg um an einem grauen Tag den Wolken zu entkommen, die sich an diesem Tag über die ganze Insel erstreckte, war durch sie hindurch zu fahren und auf dem Teide einfach über ihnen zu wandeln. Strahlender Sonnenschein, blauer Himmel und eine andere Welt warteten auf dem Teide Gipfel, als wir uns an einem tristen Sonntag auf den Weg machten, den einstigen Vulkan zu entdecken. Unsere kleine Bergtour auf vier Rädern führte uns durch Vilaflor zum Nationalpark, vorbei am Observatorium Izaña in La Orotava und zu guter Letzt nach Candelaria. Ein Tag voller Impressionen und vielen Motiven für zahlreiche Fotos.
Unser Ausflug startete in Granadilla de Abona. Kurvige Straßen leiteten uns zunächst durch Vilaflor. „Ví la flor“ heißt übrigens „Ich sah die Blume“. Die Blume ist in diesem Fall der Goldmohn. Mit all seiner Pracht erstreckte sich dieser die Straßen entlang und ließ uns staunend durch das Fenster starren. Ganze Felder sind vom Goldmohn bedeckt, dessen Blütezeit im Frühjahr viele Besucher nach Teneriffa lockt. Wir können nun auch nachvollziehen, warum.
Der Teide-Nationalpark
Es ging weiter Richtung Bergspitze. Der Druck auf den Ohren stieg, die Temperatur sank. Bei kurzen Foto-Stopps beeilten wir uns, um schnell wieder in das warme Auto zurück zu können. Nebel schränkte die Sicht erheblich ein und zwang uns das Tempo auf Schrittgeschwindigkeit zu drosseln.
Doch dann – einfach so - fuhren wir aus den Wolken heraus und befanden uns im Nationalpark. Eine faszinierende Landschaft unter blauem Himmel erzeugte das Gefühl, man sei auf einem anderen Planeten. Auf einer Höhe von 2000m über dem Meeresspiegel liegt der 136 km² große Teide Nationalpark, der einer Mondlandschaft gleicht. Viele verschieden geformte Lava-Steine in diversen Braun- und Rottönen gestalten diese ´fremde´ Welt. Doch wehe, man wagt es einen dieser Steine zu verrücken oder gar mitzunehmen. Dies wird von aufmerksamen Wachleuten verhindert. So fuhren wir also durch den riesigen Park und unsere armen Kameras kamen kaum zur Ruhe. Solch beeindruckende Kulissen müssen schließlich festgehalten werden. Im „Caldera“ (= „Kessel“) – der Einbruchstelle des Vulkans – bestiegen wir den Finger Gottes (spanisch "Los Roques") und posierten vor der imposanten Aussicht. Durch den Park verlaufen außerdem wunderschöne Wanderwege. Drum sahen wir viele Entdecker, die ihr Auto stehen ließen und sich zu Fuß auf Erkundungsreise (und wahrscheinlich weiteren Fotomotiven) begaben.
Wir verließen den Park Richtung La Orotava um einen Blick auf das Observatorium werfen zu können. Dies war zwar nur aus einer gewissen Entfernung möglich, dennoch war es interessant den Ort zu sehen, an dem internationale Astrophysiker den Weltraum erforschen.
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Kurzbesuch in Candelaria
Wir genossen noch eine Weile die warmen Sonnenstrahlenund den Blick auf die watteähnlichen Wolken, die uns vom Rest der Insel trennten, bis wir uns durch noch dichteren Nebel als auf dem Hinweg kämpfen mussten. Sicher wurden wir von manch einer Schnecke überholt, doch bei Sichtweite = 0 hält man sich lieber etwas zurück mit der Geschwindigkeit. Wir durchfuhren einen dichten Wald in Richtung Arafo und schlugen den Weg nach La Candelaria ein. Dort angekommen, gönnten wir uns zunächst einen kleinen Snack und besuchten im Anschluss die Schutzheilige der Kanaren – „Virgen de la Candelaria“ - in der Wallfahrtskirche „Basílica de Nuestra Señora de la Candelaria“. Diese befindet sich an der Plaza de la Patrona de Canarias, an der Bronze-Statuen von 9 bedeutenden Guanchen Königen errichtet wurden. Sowohl der Platz als auch die Kirche mit der Figur der Schutzheiligen haben etwas Beeindruckendes und beinahe Magisches an sich. Wir konnten uns kaum losreißen vom Anblick der Schutzpatronin.
Schließlich überwog dann aber doch der Appetit auf Churros und Schokolade, so dass wir ein nettes Café aufsuchten und dort unseren Ausflug ausklingen ließen. Danach ging es zurück auf unsere Ferienfinca, um noch einmal alle Fotos zu bestaunen und abends erschöpft, aber glücklich ins Bett zu fallen.
Elke J. aus Berlin